Wie wird Endometriose Therapiert?

 

Jede Endometriose ist individuell, daher muss auch die Therapie auf jede Person abgestimmt werden. Es gibt zwei Hauptbehandlungswege: die operative und die medikamentöse Therapie. Zusätzlich gibt es viele weitere Ansätze, wie Osteopathie, Homöopathie, Stressreduktion und mehr. Hier fasse ich die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten zusammen.

Bitte beachte, dass diese Informationen nur zu allgemeinen Zwecken dienen und keinen Arztbesuch ersetzen.

Herkömmliche Therapie

Operative Therapie

Bauchspiegelung (Laparoskopie)

Die Laparoskopie ist eine schonende Operation unter Vollnarkose, die nur kleine Narben hinterlässt. Dabei wird die Bauchhöhle mit Kohlendioxid aufgeblasen, um die Sicht zu verbessern. Eine Gewebeprobe wird entnommen, um auf Endometriose zu testen.

Diese Methode ist die häufigste zur Entfernung von Endometriose-Herden. Der Arzt sucht während der OP nach den Herden und behandelt sie mit Hochfrequenzstrom, Hitze oder Laser. Es ist wichtig, sich von erfahrenen Chirurgen in zertifizierten Zentren behandeln zu lassen.

Eine diagnostische Bauchspiegelung dauert etwa 30 Minuten, während eine therapeutische bis zu zwei Stunden oder länger dauern kann. Nach kleineren Eingriffen kann man oft schon nach einem Tag das Krankenhaus verlassen. Beschwerden durch das Kohlendioxid klingen meist nach einigen Tagen ab.

 

In einigen Zentren werden auch robotergestützte Operationen angeboten, die sich für komplizierte Fälle eignen.

Weitere operative Methoden

Je nach Schwere der Endometriose können auch Darm- oder Blasenspiegelungen erforderlich sein. Bei schweren Fällen ist ein Bauchschnitt (Laparotomie) möglich, was invasiver ist als die Bauchspiegelung.

Hormonelle Therapie

Gestagene

Bei einer Hormontherapie wird versucht, die Endometriose-Herde, die auf Hormone reagieren, zu stoppen. Normalerweise bauen diese Herde – ähnlich wie die Gebärmutterschleimhaut – jeden Monat Gewebe auf. Die Hormone verhindern diesen Aufbau und die damit verbundene Blutung. Dadurch wird die Aktivität der Endometriose gebremst, und als Nebenwirkung bleibt oft die Menstruation aus.

Die Wirkung der Hormontherapie kann von Person zu Person unterschiedlich sein. Es dauert in der Regel drei bis sechs Monate, um zu sehen, ob die Therapie hilft. Ein häufiger Wechsel der Medikamente ist nicht ratsam.

Komplementärmedizin

Ernährung

Für Menschen mit Endometriose ist die Ernährung wichtig. Viele Betroffene überprüfen ihre Essgewohnheiten, da die Erkrankung oft zu Verdauungsproblemen führt. Allergien und Unverträglichkeiten sollten ärztlich abgeklärt werden. Es gibt keine einheitlichen Ernährungsempfehlungen. Manche fühlen sich mit veganer oder glutenfreier Kost wohl, während andere mit einer fleischhaltigen Low-Carb-Diät gut zurechtkommen. Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Allgemein gilt: Frische, natürliche und unverarbeitete Lebensmittel sind empfehlenswert. Je weniger Zusatzstoffe, desto besser. Eine gesunde Ernährung kann das Wohlbefinden unterstützen, heilt aber die Erkrankung nicht.

Homöopathie (Pflanzenheilkunde)

In der Pflanzenheilkunde werden Pflanzenteile und Heilkräuter genutzt, um Symptome und Krankheiten zu lindern. Sie können verschiedene Körperfunktionen unterstützen, wie die Verdauung und die Abwehrkräfte. Bei „Frauenleiden“ werden häufig Kräuter wie Frauenmantel und Himbeerblätter verwendet. Die Phytotherapie gilt als kostengünstige Methode zur Linderung von Symptomen. Informationen zu Kräutertees und -salben sind in Apotheken, online oder bei Heilpraktikern erhältlich. Es ist wichtig, sich vorher gut zu informieren, da die Anwendung komplex sein kann.

Bewegung (Physiotherapie)

Bewegung ist wichtig für die Gesundheit und stärkt die Muskeln. Moderate Aktivitäten wie Wandern, Radfahren oder Schwimmen sind besonders vorteilhaft. Für Menschen mit Endometriose kann regelmäßige Bewegung helfen, die Schmerzgrenze zu erhöhen und das Wohlbefinden zu steigern. Physiotherapie unterstützt dabei, Schmerzen besser zu verstehen und die Beweglichkeit zu fördern.

Mögliche physiotherapeutische Behandlungsansätze sind: Beckenboden-Therapie Atemtherapie Manuelle Therapie Bindegewebsmassage/Faszien-Technik Bauchmassage/Colonmassage Lymphdrainage Brügger-Therapie Mobilisationstechniken Narbenbehandlung Wärmeanwendungen Physiotherapie ist in der Regel eine Kassenleistung, aber Endometriose darf nicht als alleinige Diagnose auf dem Rezept stehen. Eine zusätzliche Diagnose muss angegeben werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin darüber. In schmerzfreien Zeiten sollte die Beweglichkeit von Becken und Rücken trainiert werden, um die Durchblutung zu fördern und Schmerzen zu lindern.

Entspannung

Das Leben mit einer chronischen Krankheit ist oft stressig, und dauerhafter Stress kann die Gesundheit beeinträchtigen. Menschen mit Endometriose sollten lernen, Stress zu reduzieren. Viele gesetzliche Krankenkassen bieten Gesundheitskurse zur Stressbewältigung an. Informationen dazu finden Sie auf der Webseite der Zentralen Prüfstelle Prävention. Progressive Muskelentspannung (PMR) ist eine Technik, bei der Sie nacheinander verschiedene Muskeln anspannen und entspannen, um Stress abzubauen. Diese Methode wird oft in Kursen angeboten, die von Krankenkassen unterstützt werden. Achtsamkeitstraining hilft Ihnen, im Moment präsent zu sein und Ihre Gedanken und Gefühle wahrzunehmen, ohne sie zu bewerten. Übungen wie Atemmeditation können helfen, innere Ruhe zu finden und besser mit Schmerzen umzugehen.

Umgang mit Schmerzen bei Endometriose

Schmerzbehandlung

Schmerzmittel können dabei helfen, die durch Endometriose verursachten Schmerzen zu lindern, aber sie behandeln nicht die Ursache der Krankheit. Sie sind in akuten Situationen nützlich, sollten jedoch nicht langfristig und ohne ärztliche Betreuung eingenommen werden, da das Risiko von Nebenwirkungen und Gewöhnung besteht. Auf Dauer können Schmerzmittel an Wirksamkeit verlieren, was zu einer höheren Einnahme führt.

Alternative Therapiert

Psychologe

Endometriose belastet sowohl den Körper als auch den Geist. Chronische Schmerzen und ein unerfüllter Kinderwunsch können die mentale Gesundheit stark beeinträchtigen. Körperliche Beschwerden und psychisches Wohlbefinden sind eng verbunden: Geht es dir körperlich schlecht, wirkt sich das negativ auf deine Psyche aus und kann die Symptome verstärken. Professionelle Hilfe von Therapeuten kann helfen, psychische Probleme wie Depressionen und Angstzustände anzugehen. Viele Endometriose-Zentren bieten psychologische Unterstützung an. Sprich mit deiner Ärztin über deine Möglichkeiten. Die Suche nach einem anerkannten Therapeuten kann herausfordernd sein, aber viele bieten Kennenlerntermine an, um sicherzustellen, dass die Chemie stimmt.

Nach oben scrollen